Geflüchtete Menschen in Marzahn-Hellersdorf
Zurzeit, Februar 2021, befinden sich In Marzahn-Hellersdorf neun Sammelunterkünfte des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten.
Damit beherbergt der Bezirk im berlinweiten Vergleich (insgesamt 3.725 Unterbringungsplätze) nach Lichtenberg die meisten Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften. Die Menschen stammen aus circa 25 verschiedenen Herkunftsländern. Da der Wohnraum knapp ist und es insbesondere für größere Familien sehr schwierig ist eine geeignete Wohnung anzumieten, ist die Verweildauer in den Gemeinschaftsunterkünften häufig länger als geplant.
Für eine erfolgreiche Integration der Schutzsuchenden wäre, statt reglementierter Unterbringung, eigenständiges Wohnen ideal. Marzahn-Hellersdorf bietet einen hohen Anteil an kommunal geförderten WBS-Wohnungen und allgemein günstigen Wohnraum, zudem werden aktuell mehrere Bauvorhaben realisiert. Daher ist es für die eine oder andere Familie möglich, eine bezahlbare Wohnung im Bezirk zu finden. Und die Zahl der Menschen mit Fluchterfahrung, die sich in eigenem Wohnraum als neue Nachbar:innen dieses Bezirkes ein neues Leben aufbauen können, steigt stetig.
Sowohl Geflüchtete in den Gemeinschaftsunterkünften als auch in eigenem Wohnraum benötigen anfangs Beratung und Unterstützung, um ihren Integrationsweg erfolgreich zu bestreiten.
Für die ersten Belange des Ankommens stehen ihnen in den Unterkünften Mitarbeitende des Betreibers mit Sozialberatungs- und Betreuungsangeboten helfend zur Seite. Außerhalb der Unterkünfte stärkt das Bezirksamt das Regelsystem für die Beratung und Begleitung der Menschen mit Migrationshintergrund. Es werden zusätzliche Ressourcen geschaffen oder gezielte Angebote für Geflüchtete, etwa Flüchtlingsrechtsberatung, finanziert.
Die Stellen der Migrationsberatung für Erwachsene, des Jugendmigrationsdienstes und des bezirklichen Migrationssozialdienstes empfangen die neuen Nachbarinnen und Nachbarn zu Beratungsterminen. Integrationslotsinnen und -lotsen begleiten zu Ämtern und Behörden. Die kommunale Verwaltung unterstützt die Integration der Geflüchteten durch die Arbeit der Koordination für Flüchtlingsfragen im Stab der Bezirksbürgermeisterin, der Koordination der medizinischen Versorgung für Geflüchtete im Gesundheitsamt und durch ein Team des Jugendamtes für die Betreuung von Familien aus den Unterkünften.
Durch den bezirklichen Integrationsfonds finanziert das Bezirksamt 17 Maßnahmen zur Förderung der Integration von Geflüchteten.
Unterstützt werden unter anderem die medizinische Versorgung, die Beratung von geflüchteten Frauen, die Familienförderung, Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, der diskriminierungsfreie Zugang zum Wohnungsmarkt und das Empowerment der Zielgruppe. Weitere Programme des Senats, wie beispielsweise Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften (BENN), fördern die Begegnung und das Zusammenwachsen der neuzugezogenen und altansässigen Marzahn-Hellersdorfer:innen.
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Francisco Cárdenas Ruiz ist Koordinator für Flüchtlingsfragen im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin.