7.09.2015 Unser Fest für Toleranz: so bunt wie der Bezirk

Es ist schon eine gute Tradition- das Fest: „Schöner leben ohne Nazis am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf“, auf dem Alice-Salomon- Platz in Hellersdorf, immer um den 1. September, den Weltfriedenstag. Ein eindeutiges Bekenntnis zu Marzahn-Hellersdorf, um ein Zeichen für Vielfalt, Humanität und ein respektvolles Miteinander zu setzen – für Demokratie und gegen Rassismus, gegen dumpfen und tumben Ausländerhass. Dazu gehören die vielen unzähligen Helfer*innen, die gerade jetzt sich täglich melden, um ehrenamtlich die geflüchteten Menschen, die hier vorrübergehend ein Zuhause gefunden haben in ihrem Alltag zu unterstützen.

Künstler präsentieren auf der Bühne Kampfkunst, Tänze, Musik und Gesang – unterschiedlichste Kulturen aus weit entfernten Ecken der Erde, die inzwischen auch hier im Bezirk gelebt werden. Zwischendurch gibt es einen Moment des Innehaltens, als Jugendliche aus zwei Marzahn-Hellersdorfer Schulen Texte lesen, und damit an die furchtbare Zeit im Mai 1945 erinnern. Günther Wehner, ein Antifaschist, hat sie in Archiven Berliner Stadtgeschichte gefunden. Geschrieben wurden sie von Jugendlichen vor 70 Jahren.

An den Ständen und auf dem Platz laden Vereinen, Trägern, und Parteien zu Gesprächen oder unterschiedlichen Mitmach-Aktionen ein, eine große Halfpipe lockt Jugendliche an. Um die Stolpersteine, die in Gedenken an die bis Mai 1945 ermordeten und verschleppten jüdischen Mitbürger aufgestellt wurden, flitzen die Kleinen und die Großen stoppen beim Schlendern über den Platz … Überall flattern weiße Bänder. Sie sind den auf ihrem Weg in das sichere Europa getöteten Flüchtlingen gewidmet. Damit beteiligen wir uns an einer bundesweiten Aktion gegen die Europäische Asylpolitik.

Das bunte Fest mit seinen vielfältigen Farben klingt mit gutem Sound der ‚Gruppe Selber‘ aus dem ORWO-Haus und mit eindeutigen Texten gegen Rassismus und Gewalt für Weltoffenheit und Toleranz aus. Wir bleiben dabei und treffen uns im nächsten Jahr wieder zu „Schöner Leben ohne Nazis“.