19.04.2021 Rechte Bildung

Der „Tagesspiegel“ berichtet:

Die Elsengrund-Schule in Mahlsdorf entwickelte sich zur völkischen Zone. Jetzt soll alles anders werden

Berlin/Grünheide – Sie sind noch ganz am Anfang – mit der Aufarbeitung, mit dem Reden über das, was in den vergangenen Jahren an der Freien Schule am Elsengrund in Mahlsdorf geschehen ist. Das sagt Susann Zittlau, die neue Geschäftsführerin der gemeinnützigen Trägergesellschaft. Sie ist seit einigen Wochen im Amt. „Wir werden noch einige Zeit brauchen“, sagt sie. „Uns ist bewusst, dass uns viel Arbeit und noch einige Überraschungen bevorstehen.“ Denn die rechtsextremen Verstrickungen der Ende März zurückgetretenen Schulleitung gehen weit darüber hinaus, was bislang durch Recherchen des WDR und des Tagesspiegels bekannt geworden ist.

Mit dem Fall betraute Experten sprechen inzwischen von klaren Indizien, dass mit der Schule am östlichen Berliner Stadtrand eine abgeschottete, rechtsesoterische und völkische Zone etabliert werden sollte. Eine Zone, in der mit harter Hand geführt wurde und Kritiker herausgedrängt wurden.

Der Verfassungsschutz in Berlin und Brandenburg ging nach Tagesspiegel-Recherchen auch Hinweisen nach, dass ein zur Schule gehörender Dreiseithof im Grünheider Ortsteil Kagel, wenige Kilometer hinter der südöstlichen Stadtgrenze in Brandenburg, für Treffen der rechten Szene genutzt worden sein könnte. Neben Klassenausflügen und Elterncafé sollte das Anwesen offenbar auch als rechtes Bildungszentrum dienen, heißt es. So soll dort im Dezember 2020 eine Sonnenwendfeier mit 40 Personen abgehalten worden sein.

Weiterlesen

Weitere Presseberichte:

Rechtsextremismus im Klassenzimmer (Süddeutsche Zeitung, 22.04.2021)

Berliner Schulleitung demonstrierte für Holocaustleugnerin Haverbeck (Tagesspiegel, 19.4.2021)

Nach Rechtsextremismus-Verdacht: Mahlsdorfer Schule will sich umbenennen (Berliner Zeitung, 16.4.2021)