24.03.2021 Proteste gegen verschwörungsideologische Autokorsos in Berlin

+++Update 6+++ 01.04.-08.04., Berlin – Initiativen, Bündnisse und Anwohner_innen protestieren gegen die regelmäßigen verschwörungsideologischen Autokorsos durch Berlin.

Einige junge Engagierte aus Marzahn-Hellersdorf protestierten seit Ende Februar jeden Freitag um 18.15 Uhr mit einer Kundgebung am U Bahnhof Louis-Lewin-Str./Böhlener Str. direkt am Startpunkt der Route des verschwörungsideologischen Autokorso Ost.

Aktuelle Infos gibt es hier.

+++Update 5+++ 22.03.-28.03, Berlin – Initiativen, Bündnisse und Anwohner_innen protestieren gegen die regelmäßigen verschwörungsideologischen Autokorsos durch Berlin.

Einige junge Engagierte aus Marzahn-Hellersdorf protestierten seit Ende Februar vier Wochen in Folge mit einer Kundgebung am U Bahnhof Louis-Lewin-Str./Böhlener Str. direkt am Startpunkt der Route des verschwörungsideologischen Autokorso Ost. So auch diesen Freitag wieder: Gegenprotest: Freitag 18.15 Uhr Louis-Lewin-Str./Böhlener Str. #MaHe. Der Autokorso Ost führt nach #Lichtenberg #b2603

Freitag, 26.03.2021 #b2603

18.00-22.00 Uhr verschwörungsideologischer Autokorso Ost durch Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg,

Startort: Böhlener Str. (U Hönow/Hellersdorf)

>Route: – Mahlsdorfer Str. – Hönower Str. – Wernerstr. – Gülzower Str. – Altentreptower Str. – Blumberger Damm – Alt-Biesdorf/B1/B5 – Alt-Friedrichsfelde – Am Tierpark – Alfred-Kowalke-Str. – Einbecker Str. – Zachertstr. – Robert-Uhrig-Str. – Einbecker Str. – Weitlingstr. – ZWISCHENKUNDGEBUNG: Weitlingstr./Sopienstr. – Lückstr. – Rummelsburger Str. – Marie-Curie-Allee – Zwischenstopp: Marie-Curie-Allee 9 – Einbecker Str. – Lincolnstr. – Zwischenstopp: Lincolnstr. 61 – Rummelsburger Str. – Sewanstr. – Zwischenstopp: Sewanstr. 187 – Sewanstr. – EP: vor Kreuzung Ontarioseestr./Sewanstr.

Zu den Hintergründen der Autokorsos (Quellen: Berlin gegen Nazis und MBR Berlin):

Seit Mitte Januar 2021 finden regelmäßig ein zweiter Autokorsos Ost statt, welcher freitags in Marzahn-Hellersdorf startet. Zunächst fuhr der Korso durch Wohnviertel im Bezirk. Über einige Wochen fuhr der Korso via Lichtenberg zum Strausberger Platz in Friedrichshain. Durch spontane Anwohner_innenproteste im Februar an der Karl-Marx-Allee scheint der Endpunkt Strausberger Platz jedoch an Attraktivität verloren zu haben. Seither liegt der Endpunkt zumeist im nordöstlichen Berlin in PAnkow, Hohenschönhausen oder um den S-Bahnhof Ahrensfelde. Dieser Korso hat bisher die größten Teilnehmendenzahlen, die sich durchgehend im dreistelligen Bereich bewegten.

Der Ablauf der der Autokorsos ist sehr monoton. Mehrstündige Fahrt durch Berliner Bezirke mit verschwörungsideologischen Durchsagen. Abschlusskundgebung mit kurzen Reden aus dem Kreis der Organisatoren, Open-Mic und Abschlussperformance eines „Mallorca-DJs“ mit mittlerweile zwei verschwörungsideologischen Songs. Im Video der zweiten „Single“ mit dem Titel „Schluss mit dem Lockdown“ tritt, neben digital zugeschalteten bekannten Gesichtern der verschwörungsideologischen Szene, eine bekannte rechtsextreme Videoaktivistin auf, welche in Berlin zuletzt am 4.März 2017 als Rednerin auf einem rechtsextremen Aufmarsch der „Merkel muss Weg“ Serie von „Wir für Deutschland“ angekündigt wurde. Die MBR Berlin schrieb aus diesem Anlass in ihrer Einschätzung:

Neben den bereits von den vergangenen Versammlungen bekannten Redner_innen: dem Organisator Enrico Stubbe, dem Schweizer Rechtspopulisten Ignaz Bearth, dem Pegida-Aktivisten Kay Hönicke, (…) werden für den 4. März mit Lilly Steup und Amy Bianca zwei neue Rednerinnen angekündigt. Dabei fällt auf, dass es den Organisatoren für den 4. März offensichtlich nicht gelungen ist, in der Szene namhafte und überregional bedeutsame Redner_innen zu organisieren. (…) Die als Rednerin angekündigte Lilly Steup ist dem „Bündnis Deutscher Patrioten“ zuzurechnen und nahm bereits im Februar am neonazistischen „Trauermarsch“ in Dresden teil. Sie verbreitet regelmäßig rassistische und rechtsextreme Inhalte auf ihrem Facebook-Profil.

MBR BERLIN 03.03.2017

Diese rechtsextreme Videoaktivistin unterstützt die Berliner Autokorsos mit Livestreams und sporadisch mit Teilnahme an einzelnen Korsos.

Mehr Informationen gibt es bei Berlin gegen Nazis.

Eine Presseschau zu den Ereignissen vom vergangenen Wochenende in Kassel gibt es hier: Der Staat muss gegen die „Querdenker“ endlich Härte zeigen