8.11.2021 Pressemitteilung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz zum Gedenken rund um den 9.November

Berlin, 08.11.2021       

Pressemitteilung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz zum Gedenken rund um den 9.November.

Pressemitteilung

Gedenken rund um den 9.November

Am 9./10. November 1938 brannten deutschlandweit sowie in Österreich und der Tschechoslowakei Synagogen, jüdische Geschäfte wurden zerstört. Tausende jüdische Mitmenschen wurden misshandelt, verhaftet oder getötet. Mit diesen Ereignissen wurde die systematische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung eingeleitet, die später im Holocaust endete.

Das Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf ruft dazu auf an dieses Ereignis und die fürchterlichen Folgen zu erinnern. „Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“ (Primo Levi)

Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen verurteilen wir als Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf aufs Schärfste, dass am vergangenen Wochenende das Mahnmal beim ehemaligen NS-Zwangsarbeiterlager Kaulsdorfer Straße in Biesdorf von Unbekannten mit neonazistischen Symbolen wie die 88 besprüht wurde: „Auf zwei Poller sowie den Steinboden vor Informationstafeln zu dem Gedenkort wurde demnach die Zahl 88 gesprüht. Die 88 steht in der rechtsextremen Szene als Code für „Heil Hitler“, weil der Buchstabe H das achte Zeichen im Alphabets ist. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.“ (Quelle)

Auch die bereits seit Wochen anhaltenden Propagandaaktivitäten der nationalsozialistischen Kaderpartei der „III.Weg“ in Marzahn-Hellersdorf (siehe aktuelle Registermeldungen), ein klandestin durchgeführtes extrem rechtes Konzert der AfD Brandenburg am 6.11. im nahe gelegenen Hönow und eine in der vergangenen Woche zerstörte Gedenktafel an den von Neonazis in Hellersdorf ermordeten Ingo Binsch zeigen auf, wie wichtig es ist, dass die Zivilgesellschaft auch in Marzahn-Hellersdorf weiterhin wachsam bleibt gegen extrem rechtes Gedankengut und ihre Akteur*innen.

Wider das Vergessen! Gedenkaktivitäten rund um den 9.November

Gerade anhand der aktuellen Ereignisse zeigt sich einmal mehr, wie wichtig das Erinnern an die Geschehnisse rund um den 9.November weiterhin ist. Wir müssen uns als Zivilgesellschaft auch in Marzahn-Hellersdorf dafür engagieren, dass das Bewusstsein über die Verbrechen des Nationalsozialismus wachgehalten wird und sich ähnliches nie wiederholen darf!

Aus diesem Grund rufen wir zur Teilnahme an den folgenden Veranstaltungen auf:

Am 9.11.2021 findet um 16.00 Uhr am S-Bahnhof Kaulsdorf ein Erinnerungsgang im Gedenken an die Novemberpogrome statt. Kommen Sie zahlreich zum stillen Gedenken! Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Am 10. November findet in der Marzahner Promenade eine Lesung zum Buch „Adressat unbekannt“ unter Beteiligung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf statt. Nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Auch Berlinweit finden einige Gedenkveranstaltungen zum 9.November statt. Das Portal „Berlin gegen Nazis“ hat dazu einen Übersichtsartikel erstellt.

Henny Engels und Steven Kelz
Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf
Sprecher*innen

Berlin Marzahn-Hellersdorf, 08. November 2021

V.i.S.d.P.: Henny Engels, Sprecherin

Pressebericht

Erinnern an die Nacht der Schande (Die Hellersdorfer, 08.11.2021)