8.05.2018 Gefahr Antisemitismus
Wir gedenken in diesen Tagen der Befreiung von Konzentrationslagern in Deutschland 1945 und schon im Herbst 1944 in den deutsch besetzen Gebieten wie Polen und weiteren. Israelis begingen am 14. April den Holocaust-Gedenktag. Das Bündnis Solidarität mit den Sinti und Roma Europas erinnerte bereits am 8.April an die Verbrechen an dieser Gruppe. Das Menschheitsverbrechen des Holocaust konnte auch deswegen geschehen, weil allzu viele Nichtjuden der jüdischen Bevölkerung
Böses unterstellten, gegen das man sich wehren müsse.
Selbst heute gibt es Leute, vor allem Deutsche, aber auch einige Zuwanderer*innen, die es für richtig halten, Menschen, die sie für jüdisch halten, zu beleidigen oder sogar anzugreifen.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf ruft dazu auf, sich dem Gedenken anzuschließen und sich unserer Geschichte zu stellen, falls dies noch nicht geschehen ist. Antisemitismus und Rassismus sind Gifte, die die Gesellschaft spalten und die Menschenwürde
missachten. Lasst es uns nicht dulden, wenn menschenverachtende Äußerungen oder gar Taten geschehen.
Wir wollen darauf hinweisen, dass ein Teil unserer Bevölkerung heute ähnliche Vorbehalte gegenüber Muslimen hegt, wie es früher gegen Juden der Fall war. Da wir wissen, wozu Rassismus und Antisemitismus geführt haben, können wir nicht die Augen verschließen vor dem Hass, den
einige Bürger*innen gegenüber Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Herkunft oder Lebensweise hegen. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass unsere Gesellschaft nicht durch Hass und Menschenverachtung zerstört wird.
Henny Engels und Beatrice Morgenthaler (Sprecherinnen des Bündnisses für Demokratie und Toleranz)