16.12.2015 Für einen bunten, lebenswerten Bezirk

Erschienen am 09.12.2015 bei LichtenbergMarzahnPlus.de und im Bezirks-Journal.

Als sich im September 2014 das „Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf“ gründete, übernahm ich als Bezirksbürgermeister sehr gern die Schirmherrschaft. Die ersten Überlegungen, ein solches Bündnis ins Leben zu rufen, standen bereits eineinhalb Jahre zuvor im Raum. Zweifelsohne beflügelten die rechtsextremen Agitationen gegen die Flüchtlingsunterkunft in der Carola-Neher-Straße, die bundesweit durch die Presse ging und bei Außenstehenden den fälschlichen Eindruck hinterließen, Marzahn-Hellersdorf sei in der festen Hand von Rechtsextremen, die Entstehung des Bündnisses.

Denn gerade in Zeiten, in denen unser demokratisches Gemeinwesen von den Feinden der Demokratie herausgefordert und angegriffen wird, ist es für Demokratinnen und Demokraten – ganz gleich, wo sie sich innerhalb des demokratischen Spektrums verorten – umso wichtiger, dass sie sich organisieren und zusammenschließen. Mit vereinten Kräften für Demokratie und Toleranz einzustehen, ist gerade in Zeiten wie diesen wichtiger denn je. Schließlich ist das Ganze mehr als nur die Summe seiner Teile.

Alle gesellschaftlichen Gruppen engagiert

Deswegen bin ich stolz darauf, dass in unserem Bündnis tatsächlich alle gesellschaftlichen Gruppen engagiert sind, die ansonsten entweder kaum etwas miteinander zu tun haben oder die manchmal sogar im direkten Wettbewerb zueinander stehen. Bei uns kommen Vertreterinnen und Vertreter aller demokratischen Parteien genauso zusammen wie zahlreiche Engagierte aus den im Bezirk ansässigen Sozialverbänden, Kirchengemeinden, Jugendclubs, Gewerkschaften, Bezirksamtsverwaltungen, Wirtschaftsvertretungen, die Polizei etc. – und selbstverständlich nicht zu vergessen: einzelne engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Das Bündnis ist dabei die zentrale Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich engagieren wollen, weil sie genug davon haben, dass die Feinde der Demokratie mit ihrer Menschenfeindlichkeit und sogar Gewalt unseren Bezirk als Ort der Vielfalt bedrohen.

Dank an die vielen Helfer

In einer offenen und demokratischen Atmosphäre entwickeln wir auf Augenhöhe in monatlichen Treffen und thematischen Arbeitsgruppen gemeinsam Ideen, wie wir unseren Bezirk tagtäglich für alle hier lebenden Menschen noch bunter, noch lebendiger und noch lebenswerter gestalten können. Großveranstaltungen wie „Schöner Leben ohne Nazis“ oder das „Fest der Nachbarn“ in Marzahn zählen ebenso dazu wie etliche kleinere Aktivitäten, die vor allem den Menschen in unseren Flüchtlingsunterkünften eine Freude bereiten und ihnen zeigen sollen, dass sie bei uns willkommen sind. Allen hauptamtlichen und insbesondere ehrenamtlichen Helfenden danke ich für ihr unermüdliches Engagement, das zugleich auch Ansporn für viele weitere Bürgerinnen und Bürger sein möge, ebenfalls bei uns im Bündnis aktiv mitzutun.

Dem Bündnis sowie uns allen wünsche ich weiterhin frohe Tatkraft und gutes Gelingen – ganz im Sinne unserer grundlegenden Zielsetzung: Marzahn-Hellersdorf ist ein Ort der Vielfalt und muss es bleiben!

Stefan Komoß
Bezirksbürgermeister und Schirmherr des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf“

Ab Januar 2016 informiert das Bündnis jeden Monat bei LiMa+ und im Bezirks-Journal über seine Aktivitäten und Vorhaben.