22.09.2017 DEMOKRATIEFEST – Schöner leben ohne Nazis
Am 16. September feierten wir das alljährliche Fest für Demokratie und Toleranz in Marzahn-Hellersdorf! Das Fest hat traditionell viele Farben und zu sehen war eine bunte Mischung von Leuten: Alteingesessene, neu Hergezogene, Junge und Ältere, Große und Kleine bevölkerten ab 14 Uhr den Alice-Salomon-Platz vor dem Rathaus. In seiner Vielfalt war es ein Abbild unseres Bezirkes.
Genauso kunterbunt kamen die „Bunten Touren“ aus Marzahn und Hellersdorf auf dem Platz an. Laut und mit deutlichen Texten und Musik wurde auf dem Weg durch die Straßen vom Blumberger Damm bzw. vom Cecilienplatz zum Ausdruck gebracht, wofür wir und die meisten Marzahn-Hellersdorfer*innen stehen: für ein Miteinander, das friedlich, frei von Rassismus, Gewalt und Ausgrenzung, weltoffen, fröhlich, frech und in freundlicher Nachbarschaft Zukunft möglich macht.
Veranstalter war das Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf und eröffnet wurde es von seiner Schirmfrau, der Bürgermeisterin Dagmar Pohle, moderiert von Henny Engels, einer Bündnissprecherin, und Elisabeth Peters von der bezirklichen Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung.
Im Herzen der Hellen Mitte konnte gebastelt, gemalt, auf dem Hüpfkissen vom Bunten Haus getobt und mit den Streetworkern von Gangway Wände gesprüht werden. Es gab ein vielfältiges Essens- und Getränkeangebot. Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirkes wippten bei den mitreißenden Rhythmen, die auf oder vor den Bühnen erklangen, oder konnten nicht widerstehen und tanzten fröhlich und durchaus gekonnt im Kreis mit den jungen Männern und Frauen aus der Unterkunft für Geflüchtete am Blumberger Damm zu den immer schneller werdenden Klängen arabischer Musik.
Neben den engagierten Initiativen zeichnete sich das diesjährige Fest vor allem durch die vielen neuen Einwohner*innen, die aus den verschiedenen Unterkünften für Geflüchtete gekommen waren, sich vorstellten, leckere Kostproben fremdländischer Küche dabei hatten und für ehrenamtliche Tätigkeit warben aus.
In der Mitte des Alice-Salomon-Platzes gab es verschiedenste Bildungsmaterialien und Standpunkte gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass, gegen Gender-, Trans- und Homophobie. Unter dem Dach des Marzahn-Hellersdorfer Bündnisses für Toleranz und Demokratie argumentierten bspw. die Gewerkschaften, der VVN-BdA, die demokratischen Parteien u.a. mit ihren Materialien zum Thema.
Musikalisches Highlight war die deutsch-russische Techno-Pop-Band „Dawai Dawai. Mit fröhlicher Musik und augenzwinkernden Texten heizten diese noch einmal richtig ein und kaum einer konnte still stehen bleiben. Wir sind viele, denen es ein Bedürfnis ist, unseren Bezirk als den Ort der Vielfalt zu erhalten, als den wir ihn an vielen Ecken kennen. Das werden wir zu verteidigen wissen. Und wir werden ihn in noch viel mehr Nachbarschaftsbegegnungen in den Kiezen als bunt und vielfältig erlebbar machen. Unser Fest „Schöner leben ohne Nazis“ setzt hier alljährlich ein sichtbares Zeichen gegen neonazistische und menschenfeindliche Strömungen und Strukturen.
verfasst von Sabine Schwarz (Mitglied im Bündnis für Demokratie und Toleranz am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf)