14.04.2023 Ankündigung: Veranstaltungsreihe zur Diskriminierungsform »Klassismus«

Klassismus – Klassenschranken erkennen, über Lebenswege reden, Abwertungen entgegenwirken

Gute Bildung, eine angemessene Wohnung, eine ertragreiche und abgesicherte (Lohn-)Arbeit, sowie eine belastbare Gesundheitsversorgung und angemessene Bestattung sind nicht für alle Menschen (gleich) zugänglich. Manchen werden wegen ihrer finanziellen Mittel, ihres sozialen und kulturellen Status beziehungsweise ihrer Klassenzugehörigkeit oder Klassenherkunft große Hürden in den Weg gelegt. Diskriminierende Abwertungen und strukturellen Hindernisse, die auf dieser sozialen Ungleichheit basieren, erfasst der Begriff »Klassismus«. Er führt zur sozialen Abwertung von Berufen, Lebenswegen und kulturellen Praktiken, zur ökonomischen Ausbeutung und zur gesellschaftlichen Ausgrenzung. Er trifft Individuen, Menschengruppen sowie ganze Gesellschaften und wirkt sowohl diskursiv im öffentlichen Diskurs, in und durch die Institutionen und allgemein strukturell, als auch auf der persönlichen Ebene. Wir leben weiterhin in einer stark gespaltenen Klassengesellschaft und Klassismus führt dazu, dass dies aufrecht erhalten bleibt. Dies ist der Elefant im Raum, an den sich die Menschen zunehmend gewöhnt haben und dessen Anwesenheit sie gerne verdrängen.

Deswegen wollen wir über die Bedeutung und Folgen dieser Diskriminierungsform sprechen, eigene Erfahrungen reflektieren und überlegen, wie wir den Zugang zu einer selbstbestimmten und demokratischen Lebensgestaltung verbessern können und den gesellschaftlichen Dialog dazu fördern. Zu diesem Zweck planen wir drei Veranstaltungen dieses Jahr.

1. Sensibilisierungsworkshop (Mai)
Hier wollen wir gemeinsam über klassistische Strukturen in Bezirk und in unserer Arbeit reflektieren. Er richtet sich an Menschen, die im sozialen Bereichen arbeiten. Es wird darum gehen, wie wir Klassismus erkennen und was wir dagegen tun können. Es wird einen theoretischen und praktischen Teil geben.

2. Biografische Erzählrunde (Juni)
Wir wollen zusammen über eigene Klassismuserfahrungen sprechen und unsere eigenen Biografien überdenken.Es geht aber auch darum, sich gegenseitig zuzuhören und voneinander zu lernen, uns zu vernetzen und gemeinsam zu überlegen, was sich ändern müsste. Es gibt die Möglichkeit, dass wir unsere Erzählungen zu Papier bringen und veröffentlichen. Wir können aber zusammen schauen, ob und was wir zusammen tun wollen und wie wir dazu in den Dialog gehen.

3. Ein antiklassistisches Sommerfest (Juli/August) Die Veranstaltungsreihe wird mit einem Sommerfest abgerundet. Hier wollen wir niedrigschwellig das Thema Klassismus mit Ständen und Programm sichtbar machen und Leute dafür sensibilisieren. Es soll ein einladendes Rahmenprogramm geben, wie z.B. eine Hüpfburg, Essen und Musik. Alle können gerne an dem Fest mitwirken und Ideen einbringen, sodass es ein schöner Tag für alle wird.

Weitere Informationen werden bald auf der Seite der Koordinierungsstelle für Demokratieentwicklung Marzahn-Hellersdorf veröffentlicht.
Anmeldungen, Ideen und Fragen bitte an: koordinierungsstelle-mh@pad-berlin.de
Die Veranstaltungen sind gefördert von der Partnerschaft für Demokratie Hellersdorf.