Projektvorstellung: „Widerstandsgeschichte lokal“: 12 Bezirke – 12 Stadtführungen
23.08. um 18:30
Via VVN-BdA:
Vorstellung des zeitgeschichtlichen Projekts „Widerstandsgeschichte lokal“: 12 Bezirke – 12 Stadtführungen mit anschließender Diskussion über historische Gedenkarbeit im Stadtraum
Auf Spurensuche von Berliner Frauen in der NS-Zeit zwischen Verfolgung und Widerstand
Dieses Jahr startete „Widerstandsgeschichte lokal“, ein Projekt, in dem wir für jeden Berliner Bezirk historische Stadtführungen konzipieren und durchführen, gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Wir führen an Orte, an denen verfolgte und widerständige Frauen gewohnt oder gewirkt haben, um zu zeigen, welche Formen des Widerstandes gegen die Nationalsozialisten es in Berlin gab.
Am 26. Februar 2023 ging es los in Kreuzberg. In acht weiteren Bezirken fanden bereits unsere Stadtführungen statt. Zum Zwischenstand stellen wir unsere bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse vor. Anschließend diskutieren und beraten wir gemeinsam darüber, wie sich das Gedenken an Frauen im Widerstand noch besser im Berliner Stadtraum umsetzen lässt.
Begrüßung und Vorstellung:
Elke Tischer und Margit Hildebrandt von Widerstand lokal und Antifaschistinnen aus Anstand
Diskussion:
Trille Schünke-Bettinger (Antifaschistinnen aus Anstand), Claudia von Gélieu (Frauentouren), Bärbel Schindler-Saefkow (Historikerin, Zweitzeugin)
Moderation:
Anika Taschke, Referentin für Zeitgeschichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Entwickelt wurde das Projekt von uns, den Initiatorinnen der historisch-politischen Webplattform „Antifaschistinnen aus Anstand“, über die in den sozialen Medien und auf frauen-im-widerstand.de an die Frauen erinnert wird, die sich der politischen und gesellschaftlichen Gleichschaltung verweigerten. Der Name des Social-Media-Projekts ist inspiriert durch die Berliner Schauspielerin, Sängerin und erklärte Nazigegnerin Marlene Dietrich, die auf die Frage, warum sie Antifaschistin geworden sei, „aus Anstand“ geantwortet haben soll. Anlässlich des 90. Jahrestags der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, wollten wir in Zusammenarbeit mit der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschistinnen und dem Netzwerk Frauentouren das Thema stärker aus dem Internet in die Stadt bringen.
Wir wollen die Formen des Widerstands, von der Informationsweitergabe, über Hilfe für Verfolgte bis zu Sabotageakten aufzeigen. Dafür recherchieren wir Biografien sowie ihre Motive und Wege in den Widerstand eher unbekannter Frauen, die von 1933 bis 1945 allein oder in größeren Netzwerken gewirkt haben. Gemessen an der deutschen Bevölkerung waren es zwar nicht viele, dennoch gab es in der NS-Zeit einen ungebrochenen Widerstand. Darunter waren zahlreiche Frauen unterschiedlicher Sozialisation und Weltanschauung, besonders in Berlin, und zwar in allen Bezirken der Stadt.
Das geplante Werkstattgespräch soll erste Erfahrungen bei der Umsetzung unserer Stadtführungen zeigen, außerdem wollen wir der Frage nachgehen, wie die Rolle von Widerstandskämpferinnen größere Aufmerksamkeit erhalten kann und wie sich allgemein unterschiedliche Formen des Gedenkens im Stadtraum umsetzen lassen.
Wir freuen uns auf ihre/deine Teilnahme!
Viele Grüße
Margit, Elke und Trille (Widerstandsgeschichte lokal)
Weitere Informationen zum Projekt finden sich hier.