Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Neue Herausforderungen – alte Reaktionen

Online-Seminar zur Leipziger Autoritarismus-Studie 2022

5.06. um 17:00 18:00

Via Heinrich-Böll-Stiftung

Die Bürgerinnen und Bürger stehen mit großer Mehrheit hinter der demokratischen Grundordnung unserer Republik, der „harte Kern“ antidemokratischer Milieus wird kleiner. Allerdings sind nur sechs von zehn Befragten mit den gelebten demokratischen Prozessen zufrieden. Die neuen Zahlen der Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 belegen eine starke Abnahme des Personenkreises mit geschlossen rechtsextremem Weltbild, insbesondere in Ostdeutschland. Damit bestätigt sich die bereits 2020 konstatierte Verfestigung extremistischer Milieus bei rückläufiger Gruppengröße. Traditionelle antisemitische Einstellungen sind weiter rückläufig.

Schon bekannte Problemlagen bleiben aber bestehen. So deutet die mehrheitliche Unzufriedenheit mit der gelebten demokratischen Praxis hin auf wechselseitige Missverständnisse zwischen politischen Akteur:innen und der Bevölkerung, auf womöglich irrtümliche Vorstellungen von Demokratie, aber auch auf substantielle Probleme in den realen politischen Prozessen. Dazu kommt: Ausländerfeindliche Einstellungen verharren auf hohem Niveau.

Mit:

Anmeldung hier.

Text zum Online-Seminar aus der Studie:

Kapitel 2 der Leipziger Autoritarismus-Studie 2022: Methode, Ergebnisse und Langzeitverlauf

Kooperationspartner: Universität Leipzig, Otto Brenner Stiftung

Die Leipziger Autoritarismus-Studie 2022 analysiert die Entwicklung autoritärer und rechtsextremer Einstellungen in Deutschland und beschreibt anhand der Ergebnisse die politische Situation in Deutschland sowie ihre Ursachen.

Haben sich rechtsextreme und autoritäre Einstellungen in Deutschland verändert? Nimmt die Ausländerfeindlichkeit weiter ab? Und wie stehen die Deutschen zur Demokratie? Diese Fragen beantwortet die „Leipziger Autoritarismus-Studie 2022“. Die repräsentative Langzeiterhebung zeigt seit 2002 deutliche Entwicklungen und erfasst aktuelle Trends.

Informationen:
Michael Stognienko
Projektmanager Politische Bildung
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
stognienko@boell.de