10.05. um 18:00 – 20:00
Via Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf:
Am Mittwoch, dem 10. Mai 2023 um 18:00 Uhr findet im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1 Alt-Marzahn 51, Veranstaltungsraum, ein Vortrag mit Präsentation von Henrik Arnold statt.
Die Familie Scheucher wohnte von etwa 1926 bis zum Zwangsverkauf ihres Hauses 1940 in Mahlsdorf. Das Haus in der Hönower Straße 60 (ab 1938 Nr. 213) war zunächst nur Wohnhaus, ab 1933 beherbergte es zwangsweise auch das Geschäft der Familie.
Der Vortrag beleuchtet das Schicksal der einzelnen Familienmitglieder. Alexander Scheucher wurde 1942 zusammen mit seiner Frau Agnes nach Riga deportiert. 1943 wurde er in Auschwitz ermordet. Agnes Scheucher kam schließlich im Austausch gegen zwei LKW frei und konnte 1945 nach Schweden ausreisen. Sohn Ludwig, 1939 nach Frankreich evakuiert, wurde 1942 wieder nach Deutschland deportiert und nach 23 Arbeitslagern schließlich in Buchenwald befreit.
Agnes und Ludwig Scheucher lebten nach dem Krieg in den USA und sind inzwischen verstorben. Die einzige noch lebende Nachfahrin der Familie hat 2019 erstmalig Berlin und die Orte ihrer Familie besucht. Auf Initiative des Referenten wurde 2018 ein Stolperstein für Alexander Scheucher verlegt. Damit hat die Familie in Mahlsdorf ein sichtbares Andenken erhalten.
Weitere Informationen zur Kultur in Marzahn-Hellersdorf
10.05. um 15:00 – 18:00
Am 10. Mai 2023 ab 15 Uhr
STZ Mitte, Marzahner Promenade 38, 12679 Berlin
Auf dem Vorplatz
Am 10. Mai 1933, also vor 90 Jahren, begann mit der geplanten und inszenierten Aktion der Deutschen Studentenschaft die Vernichtung von Büchern verfemter Autoren. Diese Bücherverbrennungen waren der Höhepunkt der „Aktion wider den undeutschen Geist“, mit der kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, ab März 1933, die systematische Verfolgung jüdischer, marxistischer, pazifistischer und anderer oppositioneller oder politisch unliebsamer Schriftsteller begann, sowie eine Wende in Richtung nationalsozialistischer Erziehung eingeleitet werden sollte.
Es lesen: Prof. Dr. Thomas Bryant (Integrationsberater BA MarzHell)
Kollegiat*innen des Victor-Klemperer-Kollegs
Vertreter*innen aus dem Bündnis für Demokratie und Toleranz Marzahn-Hellersdorf und weitere Leser*innen
27.04. um 18:00 – 20:00
Donnerstag, 27. April 2023 | 18.00 Uhr | Bodo-Uhse-Bibliothek
Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin
Lichtenberger Lokalgeschichte: Das „Arbeitserziehungslager Wuhlheide“
Ab April 1940 existierte in Lichtenberg ein damals in Berlin neuartiges Disziplinierungsinstrument für Arbeitskräfte, die im Urteil der Nazis als „arbeitsscheu“ galten.
In dem von der Gestapo eingerichteten „Arbeitserziehungslager Wuhlheide“ wurden nach Schätzungen 25.000 Menschen, darunter viele Zwangsarbeiter, gequält. 3.000 starben.
Gemeinsam mit Thomas Irmer (Politologe und Historiker) und Prof. Dr. Christoph Kopke (Politologe und Historiker) wollen wir einen Blick auf Zwangsarbeit und das Lichtenberger Arbeitserziehungslager werfen.
Eingeleitet wird die Veranstaltung mit dem Film „Wo Arbeit Strafe war. Das ‚Arbeitserziehungslager‘ Wuhlheide. Eine filmische Spurensuche“ aus dem Jahr 2007.S
Eine Veranstaltung von VVN-BdA Lichtenberg e.V.