4.04.2016 Redebeitrag: Solidarität mit den Geflüchteten

Redebeitrag von Beatrice Morgenthaler (Sprecherin des Bündnisses) gehalten auf der Kundgebung am 02.04.2016:

Schon wieder ruft das Bündnis für Demokratie und Toleranz mit anderen zusammen zu einer Kundgebung auf. Auch dieses Mal wollen wir zeigen, dass wir für ein friedliches Zusammenleben hier im Bezirk und auch anderswo sind. Heute haben wir einen besonderen Anlass, um hier zusammen zu stehen. Unter dem Motto „Sicherheit statt Angst“ wollen extrem Rechte bei uns eine Demonstration abhalten.

Ihr Demonstrationsaufruf ist eine einzige Hetze im Stil des „Stürmer“ – Sie wissen schon, die antisemitische Wochenzeitung des Herrn Streicher, der nach dem 2. Weltkrieg als einer der Hauptkriegsverbrecher verurteilt wurde. Nur dass sich in diesem Fall die Hetze nicht gegen Juden richtet, sondern ganz offensichtlich gegen Muslime, auch wenn das vorsichtshalber nicht im Aufruf steht. Sie schwadronieren von einer „artfremden“ Kultur, die die Gleichberechtigung der Frau, das Recht auf Eigentum und die Unversehrtheit der Person nicht achteten? Das sagen Leute, die von Gleichberechtigung wenig halten und immer mal wieder Leute bedrohen, angreifen und wenn es passt auch umbringen? Und die gern das Eigentum anderer zerstören, die sie als ihre Gegner ansehen? Sie behaupten auch, dass der „Zuzug von fremden Menschenmassen“ die „Überforderung der Wehrfähigkeit eines friedlichen Volkes“ bedeute, natürlich des Deutschen Volkes.

Wie bitte, die Wehrfähigkeit von Deutschland? Sollen wir glauben, wir seien im Krieg oder müssten in den Krieg ziehen? Sollen wir glauben, dass wir uns wehren müssen? Krieg gegen Menschen, die vor Krieg, Hunger und Armut in ein Land flüchten, von dem sie glauben, dass sie dort sicher seien? So werden im schlimmsten Fall Ängste geschürt bei leichtgläubigen Menschen und vorgegaukelt, dass man Sicherheit nur dann bekommt, wenn man sich wehrt – gegen Menschen, die hier Zuflucht suchen. „Recht auf Zukunft“ fordern diese Volksverhetzer, als gäbe es für uns keine Zukunft. „Mut zum Widerstand“ sagen sie und fordern damit gesetzloses Verhalten, fordern, Menschen anzugreifen, fordern Heime der Geflüchteten anzuzünden und vieles mehr. Das sagen sie natürlich nicht, aber das meinen sie.

Wer diesem Aufruf folgt, kann nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, möglicherweise nur ein besorgter Bürger zu sein. Wer dort mitläuft, tut es aus Überzeugung.

Lasst uns dem allen entgegensetzen:

  • Solidarität mit den Geflüchteten!
  • Hilfe und Unterstützung für die Kinder, Frauen und Männer, die bei uns Schutz suchen!
  • Treten wir dem Hass entgegen und lassen uns nicht entmutigen!
  • Für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen hier im Bezirk und anderswo!